In den Dietersheimer Ortsbeschreibungen, die uns die Steuerbücher des Pflegegerichts Kranzberg überliefert haben, liest man fast durchwegs, dass Dietersheim aus „hilzernen“, mit Stroh gedeckten Bauernanwesen bestand. Dass diese hölzernen Häuser mit ihren fast zur Erde reichenden Dächern aus Stroh oder Schindeln viel mehr der Feuergefahr ausgesetzt waren als die heutigen Steinbauten, liegt auf der Hand. Im 30-jährigen Krieg legte eine von den Schweden angelegte Feuerbrunst die ganze Ortschaft in Schutt in Asche. Solche großen Brände hat es zwar bei uns nach diesem Kriege nicht mehr gegeben, aber einzelne Häuser brannten auch in der Folgezeit nur allzu häufig nieder.
Die Bewohner Dietersheims standen in jener Zeit Bränden ziemlich machtlos gegenüber, denn das damalige Feuerlöschwesen war nicht organisiert und besaß auch nicht die Hilfsmittel, die unseren heutigen Feuerwehren zur Verfügung stehen. Brach irgendwo ein Brand aus, so liefen eben die Bewohner scharenweise mit Kübeln bewehrt zusammen, holten damit aus alten Ziehbrunnen Löschwasser herauf und eine schnell gebildete Menschenkette, die auch aus Frauen und Kindern bestand, beförderte das Wasser an den Brandplatz. Aber was scherten sich die an den Holzwänden und Strohdächern reichlich Nahrung findenden Flammen um die wenigen aus den Kübeln verspritzten Tropfen! Das vernichtende Feuer fraß weiter, und das brennende Haus sank in Schutt und Asche. Gewitzt durch frühere Brände beschränkte sich die Bürgerschaft nur noch darauf, die Nachbarhäuser vor dem gefährlichen Funkenflug zu schützen und überließ das brennende Haus seinem Schicksal.
In Dietersheim lebte 1875 ein Bauer, Johann Ebner, dem behagten diese Zustände gar nicht. Ebner war alter Soldat und vom Militär her an Ordnung gewöhnt. Kein Wunder, dass das Wort des damals 48-jährigen Mannes im Ort etwas galt. Ebner hatte bei seinem Militärdienst Gelegenheit, die bereits bestehenden Feuerwehren an größeren Orten zu studieren und ihm kam der Gedanke, auch in Dietersheim eine Feuerwehr zu gründen.
Ein nach dem Kriege 1870/71erlassenes Reichsgesetz, wonach in jeder Ortschaft des Deutschen Reiches Feuerwehren zu bilden seien, kam seinem persönlichen Wunsche entgegen. Er berief 1875, das genauere Datum ist leider nicht bekannt, die männlichen Bewohner der Ortschaft zu einer Versammlung zusammen. Dort wurde auf sein Betreiben die „Freiwillige Feuerwehr Dietesheim“ gegründet. 28 Gründungsmitglieder trugen sich in die Mitgliederliste ein (Das letzte Gründungsmitglied, Bartholomäus Kratzer, ist im Jahre 1949 verstorben). Zum Vorstand der neuen Wehr wählte man, wie nicht anders zu erwarten war, Johann Ebner, und dieser berief Josef Furtner zum ersten Hauptmann.
Vorstand Ebner und sein Hauptmann Furtner gaben sich aber mit der Gründung allein nicht zufrieden. Noch ohne die nötigen Ausrüstungen wurden Übungen einberufen und das Feuerwehrlöschwesen vorläufig behelfsmäßig organisiert. Als erstes Ausrüstungsstück kauft man aus Mitgliederbeiträgen am 05.06.1875 eine Trompete. Nach dem von Ebner gewissenhaft geführten Kassenbuch folgten die Anschaffungen von Mützen, Kokaden und Feuerwehrabzeichen, was besagt, dass Vorstand Ebner auch sehr viel auf das Äußere der Feuerwehrmänner hielt.
Endlich, im Dezember 1875, konnte aus den Bauern gesammelten Mitteln und mit 171,00 Mark aus der Unterstützungskasse eine Saugspritze erstanden werden, die man in München kaufte und vom Lohofer Bahnhof im Triumphzuge nach Dietersheim geleitete. Nun waren Ebner und Furtner in Ihrem Element! Übung folgte auf Übung und dass dabei auch militärische Ausbildungsmethoden angewandt wurden, lässt sich denken. Ein Dorn im Auge des Vorstandes war sein Trompeter. Ebner hatten noch die Klänge der Militärtrompeter in den Ohren und deshalb gefiel ihm halt sein schlecht nach Noten blasender Feuerwehrhornist gar nicht. Um diese „einer Feuerwehr unwürdigen Zustände zu beheben“, kaufte er für ihn zwei neue Übungsbücher. Die damit verbundene Herabsetzung seiner Kunst muss aber den Hornisten so ergrimmt haben, dass er so kräftig ins Horn stieß, bis dieses ein „Mordsloch“ bekam. Nach einer Aufschreibung des Vorstandes wurde sie am 29. Mai 1879 zum Löten gebracht, wofür aus der Feuerwehrkasse 20 Pfennig bezahlt wurden. Eine weitere Belastung der Kasse war der bereits 1876 erfolgte Neubau eines Feuerwehrgerätehauses.
Allmählich brachten Ebner und Furtner ihre Feuerwehr auf einen hohen Ausbildungsstand und sie konnten sich getrost am 06.06.1880 an einer in Neufahrn stattfindenden Inspizierung beteiligen. Wie es heißt, sollen dabei Führung und Mannschaft sehr gut abgeschnitten haben. Noch 1880 muss aber Ebner sein niedergelegt haben, da seitdem sein Name in der Dietersheimer Feuerwehrgeschichte nicht mehr auftaucht. Wie sein Grabstein auf dem Dietersheimer Friedhof berichtet, ist der Gründer der Dietersheimer Feuerwehr am 01.04.1908 im 81. Lebensjahr verstorben. Das Werk, das er gründete, hat ihn bis heute überdauert.
Am 19.03.1881 hatte die Dietersheimer Wehr das 1. Mal die Gelegenheit, ihre Ausbildung unter Beweis zu stellen. In Garching brannte ein Gebäude und zusammen mit anderen Feuerwehren eilten auch die Dietersheimer an den Brandplatz. In den Jahren 1882, 1889, 1890, 1893 und 1894 ertönte in Dietersheim selbst der Alarmruf. Ab 1888 hatte die Feuerwehr eine neue fahrbare Saugdruckspritze zur Verfügung. Weitere Brandeinsätze folgten am 13.08.1901 in Neufahrn und 1904 und 1908 wieder in Dietersheim. Dann rief man sie zu Bränden in Dirnismaning, Eching, Neufahrn und 1931 bekämpfte sie wieder in Dieterheim den roten Hahn. Währen des 2. Weltkrieges mussten die daheimgebliebenen Feuerwehrmänner des Öfteren in die von Bomben heimgesuchte Landeshauptstadt ausrücken. Da sie kein eigenes Fahrzeug hatten, wurden sie meistens von den Freisingern mitgenommen.
Auch in der Zeit nach dem Krieg bis heute hatte die Dietersheimer Wehr immer wieder Gelegenheit, sich in zahlreichen kleinen und großen Brandeinsätzen zu bewähren. Immer häufige wurden sie in den letzten Jahren auch zu anderen Hilfeleistungen, z.B. bei Verkehrsunfällen, Ölunfällen usw. herangezogen. Alle diese Einsätze sind nebst anderen die Feuerwehr betreffenden Ereignisse im Berichtsbuch, das der damalige Schriftführer Gustav Felsner führte, sorgfältig eingetragen.
Natürlich wurde die Ausrüstung der Wehr immer mehr modernisiert. In den Jahren 1907 bis 1925 wurden insgesamt 32 Uniformröcke beschafft. Am 11.05.1946 erhielt die Wehr die erste Motorspritze, 60m B-Schläuche, 275m C-Schläuche und 4,50m Saugschläuche. Seit dem Bau der Wasserleitung 1956/57 kann die Feuerwehr aus zahlreichen Hydranten Wasser entnehmen. Vorher verfügte sie über fünf gegrabene Brunnen, die aber wegen der Senkung des Grundwasserspiegels versiegten und durch zwei neue, tiefere ersetzt wurden. Die Ausrüstung der Feuerwehr war im alten, kleinen Feuerwehrhaus am Kirchenweg untergebracht. Als dieses nicht mehr ausreichte, wurde im Jahr 1960 den Dietersheimern von der Gemeinde ein neues Feuerwehrgerätehaus versprochen. Eifrig, wie die Dietersheimer nun mal sind, rissen sie in Gemeinschaftsarbeit das Alte nieder – und mussten nun aber zwei Jahre warten, bis sie in Gemeinschaftsleistung und mit nur geringer Hilfe der Gemeinde an der Hauptstraße das neue Haus bekamen, das 1964 seiner Bestimmung übergeben werden konnte. Das an der Straßenseite des Gebäudes angebrachte Gemälde hat der Dietersheimer Kunstmaler Barthl Mayer noch wenige Monate vor seinem Tode geschaffen.
Zu einem festlichen Tage gestaltete sich die am 09.10.1966 abgehaltene Fahnenweihe, an der neben den Dietersheimer Vereinen auch die Feuerwehren aller Nachbarorte teilnahmen. Auch der damalige Landrat und spätere Justizminister Dr. Held gab der Feuerwehr die Ehre. Mit Eifer absolvierten die Dietersheimer Löschgruppen 1966/67 die Übungen für das Leistungsabzeichen, die auch alle Feuerwehrmänner bestanden. Die Gemeinde schuf durch den Kauf eines neuen Löschfahrzeuges eine neue Basis im Feuerschutz der Ortschaft Dietersheim. Das DM 32.000.- kostende Löschgruppenfahrzeug LF8/TS mit dem Mercedes-Benz-Fahrgestell konnte am 14.10.1967 geweiht werden.
Im Jahr 1975 wurde das 100-jährige Gründungsfest groß gefeiert. Beim Krausswirt wurde ein großes Festzelt aufgestellt, wobei alle eifrig mithalfen. Der Sonntag mit großem Festzug mit allen geladenen Vereinen war dann der Höhepunkt der Feierlichkeiten.
Im Oktober 1977 stand die FFW vor einer großen Bewährungsprobe. Am landwirtschaftlichen Anwesen von Josef Heckmair stand eine 45m lange Scheune in Brand. Die Dietersheimer Wehr und ihre Kameraden aus Eching konnten jedoch ein Übergreifen auf das Wohnhaus und die angrenzenden Stallungen gerade noch verhindern. Die Ausrüstung der Wehr wurde 1978 durch die Anschaffung einer neuen Tragkraftspritze TS 8/8 erneuert, die 1979 beim Großbrand eines landwirtschaftlichen Gebäudes im Anwesen von Franz Sellmayr ihre erste große Bewährungsprobe hatte. Auch bei diesem Brand konnte mit Unterstützung der Kameraden aus Eching ein Übergreifen der Flammen auf Stallungen und Wohnhaus verhindert werden.
Erneut ein großes Fest stand der Feuerwehr 1985 ins Haus. Am Gut Dietersheim an der Echinger Str. fand im Juni das 110-jährige Gründungsfest statt, wozu die Fahne restauriert worden war. Viele Vereine und Fahnenabordnungen aus der Gemeinde und dem ganzen Landkreis erwiesen auch hier der Jubelwehr die Ehre. Als Besonderheit bei diesem Fest gab es einen Ochsen vom Grill.
Kurz nach Beendigung der Feierlichkeiten ging es gleich weiter mit viel Arbeit für die Mannen um Kommandant Martin Mayer jun.. Das Feuerwehrhaus am Sonnenweg wurde um einen Nebenraum erweitert, den man hauptsächlich in Eigenregie erstellte und der kurz darauf schon bezugsfertig war.
Mit dem Bau des Klärwerkes München II Gut Marienhof, das in das Aufgabengebiet der Feuerwehr Dietersheim fiel, wurden auch die Aufgaben vielfältiger und auch schwieriger.
Deshalb wurde ein neues Löschgruppenfahrzeug LF 16/12 angeschafft, das am 27.10.1987 der Feuerwehr übergeben wurde und an dessen Finanzierung auch die Stadt München beteiligt war. Zusätzlich erhielt die FFW auch 4 Chemikalienschutzanzüge von der Stadt München für die Einsätze am Klärwerk.
Am 13.02.1988 fand die feierliche Segnung des Fahrzeuges durch Pfarrer Anton Reichlmair statt.
Durch die Anschaffung des zweiten Fahrzeuges tat sich ein Platzmangel im Feuerwehrhaus auf, so dass man sich nach Gesprächen mit der Gemeinde entschloss, ein neues Feuerwehrgerätehaus zu bauen. Erste Gespräche mit der Gemeinde über Standort und Ausstattung wurden geführt, damit man bald mit den Planungen beginnen konnte. Bald wurde klar, dass es nicht nur ein Gerätehaus alleine werden sollte, sondern auch gleich noch ein Bürgersaal und eine Wohnung dabei sein sollten. Nach langen Planungen und Änderungen über Größe und Ausstattung konnte endlich am 11.07.1991 mit dem Bau begonnen werden. Bereits nach kurzer Bauzeit, und zwar am 07.11.1991, konnte das Richtfest gefeiert werden.
Da das alte LF 8/TS nach über 25 Jahren Dienst ausgemustert wurde, brauchte man natürlich Ersatz, welchen man im neuen Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 fand, das am 10.12.1991 bei der Fa. Metz in Karlsruhe abgeholt wurde. Die Segnung des Fahrzeuges und der Christopherus-Plakette erfolgte durch Studienrat Bernhard Glöckle.
Nach ca. 1-jähriger Bauzeit konnte das neue Gerätehaus mit Bürgersaal an der Langen Gasse eingeweiht werden. Wie in Dietersheim üblich, erfolgte dies mit großen Feierlichkeiten, die sich über 3 Tage erstreckten. Die Einweihung fand am Freitag, 27.11.1992 statt, am Samstag war ein Tag der offenen Tür angesagt, dem ein Bunter Abend folgte. Abgeschlossen wurde die Feier mit einem großen Konzert am Sonntagabend.
Nach einigen Überlegungen wurde im Jahr 1993 wieder ein Feuerwehrverein gegründet, da aber erst 1994 wieder Neuwahlen anstanden, führte Martin Mayer den Verein als 1. Vorstand bis dahin kommissarisch.
Bedingt durch immer mehr und gefährlicheren Chemikalien im Klärwerk Gut Marienhof bedurfte es einer Ersatzbeschaffung der alten Chemikalienschutzanzüge die 1997 erneut durch die Stadt München zur Verfügung gestellt wurden.
Einen ihrer größten Einsätze hatte die Feuerwehr in der sogenannten „Echinger Brandnacht“ im September 1997, als nacheinander vier Bauernhöfe in Flammen aufgingen und die Männer die ganze Nacht bei den Löscheinsätzen und am nächsten Tag bei den Aufräumarbeiten beteiligt waren. Auch bei schweren LKW-Unfällen auf der Autobahn war die Dietersheimer Wehr zur Unterstützung ihrer Echinger Kameraden immer wieder im Einsatz.
Ein wohl seltener, wenn nicht einmaliger Einsatz, war das Sandsäcke füllen in Freising anlässlich des Pfingsthochwassers 1999, bei dem die Isardeiche zwischen Freising und Moosburg zu brechen drohten.
Aufgrund ihrer modernen Ausrüstung und ihren gut ausgebildeten Angehörigen konnte man schon vor der Jahrtausendwende mit Fug und Recht sagen, dass die Ortschaft Dietersheim eine schlagkräftige Feuerwehr besitzt, die jederzeit in der Lage ist, auf sie zukommende Aufgaben zu bewältigen.
Die Monate vor dem Jahr 2000 stehen vereinsmäßig ganz im Zeichen des 125-jährigen Gründungsjubiläums. Ein Festausschuss wird eingesetzt und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Unerlässlich für eine Feier dieses Ausmaßes ist natürlich ein Patenverein. Der Freiwilligen Feuerwehr Eching wird diese Aufgabe angetragen. Und diese lässt sich nicht lange bitten. Unvergessen für alle, die dabei waren, bleibt das Patenbitten am 5. Mai 2000 im Feuerwehrhaus in Eching. Alle Prüfungen werden bestanden und so kann das große Fest zum 125-jährigen Jubiläum mit der Freiwilligen Feuerwehr Eching als Patenverein gefeiert werden.
Dieses findet vom 23. – 25. Juni 2000 statt. Eine bisher einmalige Sache in der Ortschaft Dietersheim ist das große Festzelt, dass auf der Wiese an der Langen Gasse aufgestellt wird. Rund 1.500 Personen kann es fassen. An den drei Tagen wird mit Livemusik, einer Schlagerparty und einer Feuerwehr-Fahrzeug-Schau gefeiert, bei der auch ein Polizeihubschrauber zu Gast ist. Krönender Abschluss ist am Sonntag der Festgottesdienst auf dem ehemaligen Woit´l-Anger und der nachmittägliche Festumzug durch die ganze Ortschaft.
Mittwoch, der 4. Juli 2001 hat sich fest in das Gedächtnis der ganzen Gemeinde Eching und darüber hinaus eingebrannt. Es ist ein warmer Sommertag. Um 12.40 Uhr wird die Feuerwehr Dietersheim nach Eching gerufen. Am Schriftenstand der neuen Pfarrkirche St. Andreas brennt es. Das Feuer hat die Feuerwehr Eching schnell im Griff. Die Dietersheimer können wieder nach Hause fahren. Doch am Nachmittag um 15.55 Uhr erneut Alarm. Es wird wieder ein Feuer gemeldet. Diesmal im Gewerbegebiet Eching-Nord. Als das erste Fahrzeug die Ortschaft Richtung Eching verlässt, können die Einsatzkräfte eine gewaltige Rauchwolke über dem Nachbarort aufsteigen sehen. Als drittes Fahrzeug trifft das LF 16 an der Einsatzstelle ein, die bereits in dichte Rauchschwaden gehüllt ist. Gemeinsam mit der Feuerwehr Eching wird ein Löschangriff aufgebaut und eine Wasserversorgung hergestellt. Bis hierher ganz normale Routine, die plötzlich durch eine urgewaltige Explosion ihr Ende findet. Auf einen Schlag steht die ganze Werkshalle von BMW in Flammen. Aufgrund der Hitze reißen einige der über der Halle verlaufenden Hochspannungsleitungen. Durch die Explosion kommen die Löscharbeiten kurzfristig ins Stocken. Völlig konsterniert sammeln sich die Einsatzkräfte. Wie durch ein Wunder werden nur zwei Männer leicht verletzt. Jetzt läuft einer der größten Löscheinsätze in der Gemeinde Eching an. Zahlreiche Feuerwehren bis aus München und vom Flughafen rücken an. Der Flugverkehr wird durch die aufsteigende Rauchsäule behindert und wegen der durchhängenden Hochspannungsleitungen wird die A 9 gesperrt. Im weiteren Umkreis bricht der gesamte Verkehr zusammen. In einem stundenlangen Einsatz muss das Feuer bekämpft werden. Eine Kuriosität am Rande: An diesem 4. Juli findet in Eching die Eröffnung des Volksfestes statt. Der Veranstalter – die Freiwillige Feuerwehr Eching. Lediglich der 1. Vorstand kann daher daran teilnehmen.
Nach dem Jubiläum im Jahr 2000 hat die Vorstandschaft beschlossen, das Feuerwehrfest künftig nicht mehr auf dem städtischen Gut an der Echinger Straße abzuhalten, sondern es in den Ort zu verlegen. Während 2001 noch auf der Straße vor dem Feuerwehrhaus gefeiert wird, erfolgt 2002 der Umzug auf den Platz hinter der Fahrzeughalle. Als Witterungsschutz wird erstmals ein Zelt aufgestellt. Eine Regelung, die sich bis heute als sehr wertvoll erweist. 2004 wird das Fest terminlich verlegt. Das bisher am dritten Juniwochenende ausgerichtete Fest wird von nun an immer an Christi Himmelfahrt-Vatertag gefeiert.
Bei der Belegung des Bürgersaales mit anderen Nutzern gibt es immer wieder Konflikte. Der Aufenthaltsraum der Feuerwehr ist nur über den Saal zu erreichen. Auf der Jahreshauptversammlung 2003 verkündet der 1. Kommandant Karl-Heinz Zimmer, dass die Feuerwehr den Aufenthaltsraum in den Keller verlegt. Der Umbau des Lagerraums wird in Eigenregie durchgeführt. Ende 2004 kann das neue Stüberl eingeweiht werden.
2004 fällt das Amt des Kreisbrandmeisters (KBM) für den Abschnitt 2/1 des Landkreises Freising wieder nach Dietersheim zurück. Der 1. Kommandant Karl-Heinz Zimmer übernimmt vom scheidenden KBM Ludwig Frey aus Eching ab November 2004 diese wichtige Aufgabe. Er reiht sich ein in die Liste seiner Vorgänger, darunter die Dietersheimer Ehrenkreisbrandmeister Josef Jägermeyr und Martin Mayer. KBM Zimmer hat das wichtige Amt bis zum April 2015 inne. Die Kreisbrandinspektion Freising ernennt daraufhin Karl-Heinz Zimmer zum Ehrenkreisbrandmeister.
Der Kontakt zu den befreundeten „anderen“ Dietersheimer Feuerwehren wird nach wie vor gepflegt. Im Mai 2005 führt der Vereinsausflug nach Bingen-Dietersheim. Während der drei schönen Tage am Rhein wird die gegenseitige Freundschaft weiter vertieft.
Ende August 2005 tritt die Isar abermals über die Ufer. 1999 glaubte man noch, dass es sich bei diesem Hochwasser um ein einmaliges Ereignis handelte. Erneut lassen starke Regenfälle den Pegel steigen und steigen. Die Feuerwehr Dietersheim ist in Oberhummel, Achering und Mintraching im Einsatz. Mit Sandsäcken wird der Isardamm gesichert.
Anfang 2006 zeigt sich das Wetter einmal mehr von seiner extremen Seite. Tagelange Schneefälle überziehen ganz Bayern. Besonders schlimm ist es im Bayerischen Wald. Dort wird Katastrophenalarm ausgelöst. Der Landkreis Freising stellt ein Hilfskontingent aus verschiedenen Feuerwehren zusammen. Am 9. Februar wird kurz vor Mitternacht Alarm ausgelöst. Vom Treffpunkt Freising aus fährt man im Konvoi nach Niederbayern. Neun Dietersheimer Feuerwehrleute sind mit dem LF 16 ebenfalls dabei. Eingesetzt werden sie auf dem Dach einer Werkshalle in Deggendorf. Von dort schaufelt man den Schnee mit der Hand hinunter.
In der Führung der Feuerwehr steht ein erneuter Wechsel an. Der neue Kreisbrandmeister Karl-Heinz Zimmer gibt das Kommandantenamt an seinen bisherigen Stellvertreter Johann Heckmair weiter. Dessen Stellvertreter wird Robert Schindler.
Das Wachstum und der Zuzug von immer mehr Bewohnern haben auch Auswirkungen auf das Einsatzspektrum einer Feuerwehr wie Dietersheim. Bisher unbekannte Einsätze stehen nun auf der Aufgabenliste. Nach und nach müssen durch die Feuerwehr auf Anforderung von Polizei und Rettungsdienst Wohnungstüren geöffnet werden, die ansonsten verschlossen bleiben würden. Mit dem wachsenden Aufgabenspektrum wird auch der Platz im Feuerwehrhaus immer weniger. Ein Mehrzweckanhänger wird beschafft. Um das Platzproblem provisorisch lösen zu können, wird im November 2006 zwischen Einfahrt und Feuerwehrhaus ein Materialcontainer aufgestellt.
Am 8. März 2007 hat die Freiwillige Feuerwehr die traurige Pflicht, ihrer kurz davor verstorbenen Fahnenmutter Hilde Grassl bei der Beerdigung das letzte Geleit zu geben. Im gleichen Jahr verstirbt am 21. August das Ehrenmitglied, der langjährige 1. Kommandant und Ehrenkreisbrandmeister Josef Jägermeyr. Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit muss die Feuerwehr von einer verdienten Person Abschied nehmen. Am 24. August wird Josef Jägermeyr unter zahlreicher Anteilnahme von aktiven und ehemaligen Kameraden der eigenen und umliegenden Feuerwehren sowie des Kreisbrandkommandos Freising zu Grabe getragen.
Gründonnerstag, 20. März 2008. Eine Überraschung der ganz besonderen Art wartet an diesem Tag auf die Feuerwehr Dietersheim. Das Thurner Anwesen wird abgerissen und die Aushubarbeiten für eine Tiefgarage sind in vollem Gange. Um kurz vor 15 Uhr entdeckt ein Radladerfahrer eine voll funktionsfähige 500 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Feuerwehr und Polizei rücken an und evakuieren große Teile der Bevölkerung rund um die Fundstelle. Gegen dreiviertel fünf Uhr Entwarnung, die Bombe ist entschärft.
Das Feuerwehrfest 2008 muss verschoben werden. Christi Himmelfahrt-Vatertag fällt auf den 1. Mai. Und das ist bekanntlich der Termin für das Maifest. So wird es auf den 27. Mai verlegt. Als besondere und bisher einmalige Attraktion werden Hubschrauberrundflüge angeboten. Der Helikopter startet und landet auf dem Fußballplatz am Sonnenweg.
Am 15. Juli 2008 findet in Eching eine richtungsweisende Gemeinderatssitzung statt. Einstimmig beschließt das Gremium, dass dort, wo der Materialcontainer aufgestellt wurde, ein Anbau erstellt werden soll. Parallel dazu wird durch das Landratsamt Freising festgelegt, dass ein ABC-Erkundungsfahrzeug nach dem Abschluss der Feuerwehrhauserweiterung in Dietersheim stationiert werden soll. Der Grundstein der ABC-Gruppe des Landkreises Freising, die in Dietersheim stationiert wird, ist gelegt. Gerade in der Anfangsphase rekrutiert sich das Gros der Mitglieder aus den Reihen der Feuerwehr Dietersheim.
Eine große Veränderung steht für die Feuerwehren des Landkreises Freising an. Am 31. Mai 2009 nimmt die Integrierte Leitstelle in Erding ihren Betrieb auf. Konkret bedeutet das auch für die Dietersheimer Feuerwehr, dass die langjährige Alarmierung durch die Polizeidirektion Erding ihr Ende findet. Ansprechpartner ist ab diesem Zeitpunkt die „Leitstelle Erding“.
Kleine Ursache – sehr große Wirkung! Hochsommer in Dietersheim. Eine noch nicht ganz erloschene Grillkohle wird in einer Abfalltonne entsorgt. Am Sonntag, den 9. August 2009 bricht in den Mittagsstunden in der Isarstraße in einem Schuppen ein Brand aus, der auch ein angrenzendes Wohnhaus stark in Mitleidenschaft zieht. Das ganze läuft wie ein normaler Brandeinsatz an. Während der Anfangsphase nimmt das Geschehen eine dramatische Wendung. Ein 48 Jahre alter Kamerad der Dietersheimer Feuerwehr erleidet beim Aufbau der Löschwasserversorgung einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Zu seinem Glück ist bereits die Freiwillige Feuerwehr Garching vor Ort. Diese verfügt über einen Automatischen-Externen-Defibrillator, der sofort zum Einsatz gebracht wird und dem 48-Jährigen das Leben rettet. Gott sei Dank kann durch das schnelle und beherzte Eingreifen der Garchinger Feuerwehrleute unser Kamerad das Unglück ohne Folgeschäden überleben. Unmittelbar nach diesem Einsatz setzt die Führung der Feuerwehr Dietersheim alles daran, ebenfalls einen Defibrillator anzuschaffen. Kurze Zeit später kann eine entsprechende Anschaffung gemacht werden.
Im Januar 2010 wird das ABC-Erkundungsfahrzeug ausgeliefert. „Florian Freising-Land 96/1“-so der Funkrufname- wird im erweiterten Feuerwehrhaus an der Langen Gasse stationiert. Das durch den Anbau vergrößerte Gerätehaus kann am Sonntag, 18. April 2010 eingeweiht werden. Aktive und passive Mitglieder erbringen beim Bau einen erheblichen Anteil an Eigenleistung. Während der Vorbereitungen für das festliche Ereignis am Tag davor wird die Feuerwehr alarmiert. An diesem Samstag, den 17. April 2010 hat in Eching eine landwirtschaftlich genutzte Lagerhalle Feuer gefangen. Die Dietersheimer rücken unverzüglich aus und unterstützen die Feuerwehr Eching bei den Löscharbeiten. Allerdings waren alle vorbereitenden Arbeiten umsonst. Nach dem Einrücken beginnt von vorne das große Putzen an den Geräten und Fahrzeugen.
Das Jahr 2012 steht wiederum im Zeichen eines Führungswechsels. Vor seiner Amtsübergabe an einen neuen Kommandanten ernennt der scheidende 1. Kommandant drei neue Ehrenmitglieder. Josef Wilhelm und Johann Grassl wird diese Ehre zuteil. Karl-Heinz Zimmer wird durch Johann Heckmair zum Ehrenmitglied und Ehrenkommandanten ernannt. Die Nachfolge in der Führung tritt als 1. Kommandant Alexander Bohmann an. 2. Kommandant wird Markus Krauß.
Am 5. September 2012 stirbt das Ehrenmitglied Karl Bader. Die Freiwillige Feuerwehr Dietersheim nimmt wenige Tage später auf der Beerdigung Abschied von einem geschätzten Mitglied.
2013 wird in die Reihen der Freiwilligen Feuerwehr Dietersheim die erste Frau als aktives Mitglied aufgenommen.
Eine erfreuliche Nachricht überbrachte der 1. Bürgermeister der Gemeinde Eching, Josef Riemensberger, in der Jahreshauptversammlung im Februar 2015. Der Gemeinderat Eching hat der Beschaffung eines neuen Löschfahrzeuges zugestimmt. Die Ersatzbeschaffung des LF 16, Baujahr 1987, kann ab diesem Zeitpunkt in Angriff genommen werden.
2015 ist für die FF Dietersheim ein Jubiläumsjahr. Das 140-Jährige Gründungsfest wird mit einem Festwochenende ausgiebig gefeiert. Teile der Erlöse werden an Paulinchen e. V. einem Verein zur Förderung von brandverletzten Kindern gespendet.
Im Herbst 2016 wurde das neue Löschfahrzeug LF20 ausgeliefert. Der Mercedes Benz Atego 1629 mit Ziegler Aufbau verfügt über 2400Liter Wasser, vier PA im Mannschaftsraum und eine Pumpenleistung von 2000l/min. Weiterhin sind das Automatikgetriebe, ein Lichtmast und Umfeldbeleuchtung wertvolle Neuerungen die bei der FF Dietersheim erstmals Einzug halten.
Im November 2016 kommt es zu einem kuriosen Zusammentreffen auf einem Einsatz. Während einem laufenden Gefahrguteinsatz auf der A9 bei dem alle drei Dietersheimer Fahrzeuge bereits im Einsatz waren kommt es in Dietersheim zu einem Verkehrsunfall. Glücklicherweise stand das ausgemusterte LF16 noch ausgeräumt hinter dem Feuerwehrhaus in Dietersheim und konnte zum Einsatz verwendet werden. Das LF20 fährt von der Autobahn aus dazu. Bei dem glimpflich abgelaufenen Verkehrsunfall kommen somit beide "Dietersheim 40/1", alt wie neu, gemeinsam zum Einsatz. Die "Wachablösung" ist perfekt.
Im Jahr 2017 wird LF20 geweiht. 15 Feuerwehren wohnen der Zeremonie bei. Das ausgemusterte LF16 wurde kurz zuvor an die Echinger Partnergemeinde Majs (Ungarn) übergeben. Dort versieht es weiterhin treu seinen Dienst.